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Highlights in
Texas
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Der Big Bend - der große Bogen - beschreibt den Richtungswechsel des Rio Grande wirklich am treffendsten. Nach bereits tausenden von Kilometern auf den Weg in den Süden zum Golf von Mexiko macht der Fluss eine fast hufeisenartige Schleife um die Chisos Mountains herum und beschert der Gegend inmitten der Chihuahua Wüste eine reichhaltige Artenvielfalt an Pflanzen und Tieren. So wachsen hier die üblichen Wüstenpflanzen der Chihuahua Wüste wie verschiedene Kakteen, Büschelgräser sowie die alles dominierenden Yuccas; Laubbäume und saftiges Gras bewachsen die Talauen des Rio Grande und in den Bergen der Chisos Mountains wachsen bei rund 11°C niedrigeren Temperaturen Eichen, Kiefern und verschiedenes Buschwerk. Die Tierwelt ist ebenfalls mit einer extremen Artenvielfalt gesegnet: Von Schwarzbären über Pumas (jedes Jahr werden rund 150 Beobachtungen durch Parkbesucher gemeldet) über unterschiedliche Hirscharten bis hin zu Amphibien, Fischen und Vögeln sind alle hier vertreten. Am Fluss sieht man häufig Rabengeier und in fast allen Regionen sind die Truthahngeier vertreten. Ebenfalls typisch ist der Roadrunner, oder auch Rennkuckuck genannt.
Das rund 3.250 km² große Gebiet, das von der Schleife des Rio Grande eingeschlossen wird, wurde am 12. Juni 1944 in den Status eines Nationalparks erhoben. Vielseitigkeit und Wildheit zeichnen diesen Park aus, doch kommen deutlich weniger Besucher als zu den anderen großen und weitaus bekannteren Parks im Südwesten der USA. Dies liegt zum einen daran, dass der Park für die übliche Touristenroute sehr entlegen ist und zum anderen daran, dass im Sommer, der Hauptreisezeit der Touristen, die Temperaturen ohne mit der Wimper zu zucken über 45°C ansteigen.
Lage und Anreise
Der Park liegt im Westen von Texasn und im Süden der Big Bend Region an der mexikanischen Grenze.
Zu erreichen ist der Park entweder von Presidio über die Ranch Rd 170 und den Big Bend Ranch SP, von Alpine über den Hwy 118 oder von Marathon über den US Hwy 385.
Reisezeit
Ganzjährig geöffneter Park, die beste Reisezeit ist im Frühjahr und Herbst, wenn das Klima angenehm mild ist. Im Sommer meist sehr heiß, im Winter, speziell in den Cisos Mountains, sind Temperaturen unter dem Gefrierpunkt wahrscheinlich.
Geschichte des Parks
Die Entstehungsgeschichte des Parks geht über mehrerer Millionen Jahren zurück. Einst war die Gegend nacheinander von 2 verschiedenen Meeren bedeckt, die Kalk- und Schieferablagerungen zurückließen. Vor rund 75 Millionen Jahren wurde dann, gemeinsam mit den Rocky Mountains, das umliegende Bergland aufgeworfen. In den Ablagerungen wurden unterschiedliche Fossilien gefunden, darunter auch Skelette der größten bekannten Flugsaurier. Parallel hat sich ein breiter Graben gebildet, der sich mit Asche und Lava von sich darin befindlichen Vulkanen füllte und weiter zu den Chisos Mountains aufwarf. Dabei sind auch die Steilwände des Santa Elena Canyons entstanden.
Die Besiedelung der Gegend durch Indianer, vorwiegend Jäger und Sammler, liegt bereits vor über 10.000 Jahre zurück. Später wanderten Apachen und Commanchen in die Gegend und der Commanche Trail wurde geschaffen, der noch bis in 19. Jahrhuntert von den Indianern benutzt wurde.
Ab Mitte des 16. Jahrhunderts führten verschiedene spanische Expeditionen in die Gegend des Big Bend und um 1700 herum wurden zahlreiche Presidios, befestigte Forts, entlang der mexikansichen Grenze zum Schutz vor Indianern erbaut. Die Presidios waren allerdings kein wirksamer Schutz gegen angreifende Indianerstämme, so dass diese kurze Zeit später wieder aufgegeben wurden.
Anfang des 19. Jahrhunderts wurde im Rahmen der militärischen Aufklärung das Gebiet von den amerikanischen Truppen kartographiert und nach Beendigung des Kriegs der Vereinigten Staaten mit Mexiko 1849 durch Rinder- und Schafzüchter bewirtschaftet. Um die fragile Gegend vor einer totalen Überweidung und Zerstörung durch Erosion zu schützen wurde der Park am 12. Juni 1944 als National Park unter den Schutz des National Park Service gestellt.
Tourist Info
Es gibt zwei ganzjährig geöffnete Visitor Center, das Panther Junction Visitor Center und das Chisos Basin Visitor Center, sowie drei Vistor Center, im Rio Grande Village, am Persimmon Gap und das Castolon Visitor Center, die von Oktober bis April geöffnet sind. Die Visitor Center, insbesondere die zwei großen und ganzjährig geöffneten, informieren über die Entstehungsgeschichte des Parks, die hier lebende Tier- und Pflanzenwelt und über die Aktivitäten und Ranger-Programme, die im Park angeboten werden.
Neben der Ausstellung und Informationen, die im Panther Junction Visitor Center erhältlich sind, wird mit dem Panther Path ein Naturlehrpfad angeboten, der die Pflanzenwelt des Parks erklärt.
Der Eintritt beträgt $20 pro Fahrzeug und Woche, $10 für Fußgänger, Fahradfahrer und Motoradfahrer. Alternaitiv kann der Anual Pass (kostet $80 für alle NP und NM für 1 Jahr) genutzt werden.
Eine Parkkarte als pdf, eine Umkreiskarte als pdf, eine Detailkarte von Chisos Basin und Rio Grande Village als pdf und die Parkzeitung Sommer 2009 als pdf gibts hier zum herunterladen, weitere Infos gibts online unter http://www.nps.gov/bibe.
Sehenswürdigkeiten
Ross Maxwell Scenic Drive:
Der Ross Maxwell Scenic Drive führt über rund 30 mi / 48 km von Castolon Santa Elena Junction bis zum Santa Elena Canyon Overlook, einer der schönsten und abwechslungsreichsten Routen im Park. Die Fahrt geht durch die Burro Mesa, benannt nach den einst hier gransenden Eseln und nach rund 2 mi / 3,2 km vorbei an einem Aussichtspunkt, von dem aus der "Casa Grande" durch "The Window" betrachtet werden kann. Weiter geht es zur Sam Nail Ranch, einem alten Farmhaus. Von hier aus lassen sich zahlreiche Vögel und Wildtiere beobachten, die den Schatten und das Wasser, das noch immer von den Windmühlen gepumpt wird, nutzen. Rund eine Meile weiter stehen Steinwälle inmitten der Landschaft. Diese wurden durch flüssiges Lava, das in Erdspalten eindrang und erstarrte, geformt. Die Erosion hat die weichen Sedimentschichten der Ebene abgetragen und die "Mauern" übrig gelassen. Vom Blue Creek Ranch Overlook aus kann man die ehemalige Homer Wilson Ranch sehen, eine der großen Ranches der Gegend. Ein kurzer Trail führt zu den verwaisten Ranchgebäuden, von hier aus können auch weiterführende Wanderungen angeschlossen werden. Der Sotol Vista Overlook bietet auf einer Anhöhe einen phantastischen Rundumblick, der am Horizont bis zum Stanta Elena Canyon reicht. Eine kurze Stichstraße biegt zum Aussichtpunkt ab und sollte auf keinen Fall übergangen werden. Zum Burro Mesa Pouroff zweigt eine kleine Stichstraße ab und ein kurzer Trail (0,5 mi) schließt sich an, der in den meist trockenen Box Canyon hineinführt. Der Trail mündet an einem hohen, trockenen Wasserfall. Vom Mule Ears Viewpoint aus hat man den Besten Blick auf die Mule Ears Peaks, die eben nach dem Vorbild der Maultierohren benannt sind. Vom Viewpoint führt ein rund 2 mi / 3,2 km langer Trail zu einer Quelle inmitten der Wüste. Den Tuff Canyon kann man gut von einer Aussichtsplattform einsehen. Entstanden ist der Tuff Canyon aus Ablagerungen der vukanischen Ascheschichten in Verbindung mit Geröll und Tuffstein und wurde anschließend vom Blue Creek eingeschnitten. Alternativ zur Aussichtsplattform kann man auch auf einem steilen Pfad (0,8 mi) in den Canyon gelangen. Der Castolon Historic District war in der Vergangenheit ein Stützpunkt einer Garnison, die die Rancher der Gegend vor den mexikanischen Banditen im Zeitruam des Grenzstreits zwischen 1914 bis 1918 zwischen den USA und Mexiko schützen sollte. Zu der Zeit trieb auch der Bandit Francisco (Pancha) Villa (siehe auch Lajitas Ghost Town) in der Gegend sein Unwesen. 1920 wurde das Fort in einen Handelsposten umfunktioniert udn dient heute als Visitor Center und Shop. Von hier aus erhält man auch einen wurdervollen Blick auf den Cerro Castellan, dem wohl bekanntesten Berg des Big Bend NP. Bis zum Santa Elena Canyon führt die Straße entlang des Rio Grande. Vom Santa Elena Canyon Overlook aus erhält man einen phantastischen Einblick in den Santa Elena Canyon, dessen Eindruck kein Künstler der Welt auf ein Foto zaubern kann. Der Canyon wurde rund 500 m in senkrechte Kalksteinwände gesägt und bildet zugleich die Grenze zwischen den USA und Mexiko. Ein Trail führt ein Stück in den Canyon hinein - ein unbedingtes MUSS.
Old Maverick Road
Für die Rückfahrt kann man alternativ die Old Maverick Road nehmen, eine rund 13 mi / 21 km lange Schotterpiste, die von Santa Elena Canyon Overlook zur Maverick Junction führt. Meist ist die Piste für alle Fahrzeuge befahrbar, wenn auch nur langsam. Nach Regenfällen kann die Piste allerdings unpassierbar sein, vorher unbedingt beim Ranger nach dem Zustand fragen.
Von Maverick Entrance Station zum Panher Junction
Die Straße führt weitgehend durch die Wüstenebene und ermöglicht ringsum den Ausblick auf die Wüstenberge des Parks. Kurz nach der Parkeinfahrt zweigt die Old Maverick Road, eine "dirt Road" zum Santa Elena Canyon Overlook ab (siehe oben). An der Castolon Santa Elena Junction zweigt dann der tolle Ross Maxwell Scenic Dirve ab (siehe oben), ein unbedingtes MUSS. Die Croton Spring Road zweigt zu einem einfachen Campground ab. Die Paint Gab Road führt zunächst auf einer befestigten Schotterpiste, später auf einem unbefestigten Track (4WD und Bodenfreiheit wird benötigt) in die Paint Gab Hills. Am Government Spring Campground zweigt die Grapevine Hills Road ab. Die befestigte Schotterpiste führt abseits in die Grapevine Hills zum Grapevine Hills Trail und weiter zu einem Backcountry Campground. Der leichte Grapevine Hills Trail führt in 2,2 mi / 3,5 km hin und zurück einen Wash hinauf. Nach rund 1 mi / 1,6 km zweigt der Trail aus dem Wash ab, hier dem Schild "Window" folgen und eines der meist fotografierten Motive mit dem Balanced Rock entdecken. 3 mi / 4,8 km vor Erreichen von Panther Junction zweigt die Chisos Basin Road (siehe unten) in die Chisos Mountains ab.
Chisos Basin Road
Die Chisos Basin Road führt von Chisos Mountains Basin Junction hinauf in die Chisos Mountains zum Chisos Basin. Die Straße wurde 1930 vom Civilian Conservation Corps gebaut und führt durch teilweise engen Serpentinen und steilen Passagen; Fahrzeuge mit Anhänger über 20 feet und Camper über 24 feet sollten die Strecke meiden. Vorbei am Pulliam Bluff, einem Berg, der der Gestalt eines Mannes ähnelt, ist auf der Ostseite der Lost Mine Peak zu erkennen. Der Lost Mine Trail führt in rund 4,8 mi / 7,7 km mit mittlerem Schwierigkeitsgrad an Aussichtspunkten vorbei zu einem Viewpoint, von dem aus der Pine Canyon und der Juniper Canyon eingesehen werden kann. Wer nicht die gesamte Strecke laufen möchte kommt nach rund 1 mi / 1,6 km an einen tollen Aussichtspunkt, der die Anstrengung auf jeden Fall lohnt. In engen Serpentinen geht es jetzt steil hinab in das Basin der von Vulkanen geschaffene Bergwelt bis zur Chisos Mountains Lodge und Visitor Center. Hier von der Chisos Basin Area erstreckt sich ein weitläufiges Netz von Trails, auf denen von Tageswanderungen bis hin zu Mehrtageswanderungen und Übernachtung im Backcountry jeder auf seine Kosten kommt. Wenigstens den nur 0,3 mi / 0,5 km kurze Window View Trail, von dem das Window, eine V-förmige Auswaschung in den Bergen, besonders gut zu sehen ist, sollte man machen. Insbesondere bei Sonnenuntergang erhält man hier die schönsten Ausblicke.
Von Panther Junction zum Rio Grande Village
Die Straße führt auf der Ebene und entlang eines Washes hinunter zum Rio Grande. Unterwegs kommt man an Dougut Wells vorbei, einem Picknickplatz mit Lehrpfad, an dem man gut Tiere beobachten kann. Bereits von weitem erscheinen die Gipfel des Elephant Tusk und Chilicotal Mountain, auf der mexikanischen Seite ist bereits der Sierra del Carmen sichtbar. Kurz vor erreichen des Rio Grande zweigt eine Schotterppiste nach Hot Springs ab. Der Track ist relativ schmal und holprig und für Camper nur bedingt geeignet. Auch mit einem normalen Pkw am besten vorher beim Ranger über den Straßenzustand erkundingen. In Hot Springs haben bereits die Indianer die heißen Mineralquellen genossen, was auch heute noch, nach eine Wanderung oder auch langer Autofahrt, den Körper entspannen und die Seele baumeln läßt. Die Mineralquellen erreicht man nur zu Fuß auf einem rund 1 mi / 1,6 km langen Rundweg. Der nächste Stopp zum Rio Grande Village ist der Rio Grande Overlook, von wo aus sich der Rio Grande und die Sierra del Carmen in Mexiko in Szene setzen. Kurz vor dem Rio Grande Village zweit noch eine Straße zum Boquillas Canyon Overlook ab. Von hier aus konnte früher der Rio Grande mit Hilfe einer Fähre nach Boquillas in Mexiko überquert werden, doch heute ist dann eine Wiedereinreise in die USA an dieser Stelle nicht mehr möglich. Der Boquillas Canyon Trail führt in 1,4 mi / 2,2 km hin und zurück in den Boquillas Canyon hinein. Im Rio Grande Village befinden sich ein Visitor Center, Shops, Picknickplätze und der Rio Grande Village Nature Trail, der in 0,7 mi / 1,1 km hin und zurück durch dichte Auenvegetation zu einem Aussichtpunkt über den Rio Grande führt.
Von Panther Junction nach Persommon Gap
Die Straße führt hauptsächlich durch das Tornillo Flat, einer weiten Ebene, die von den Ranches stark überweidet wurde und sich bisher nur mäßig erholt hat. Im Visitor Center gibt es eine gut beschriebene Broschüre über die Fahrt, am Besten im Panther Junction Visitor Center abholen. In der Fossil Bone Exhibit können die Knochenfunde von Säugetieren angeschaut werden. Der Dragger Flat Auto Trail fürht rund 5 mi / 8 km auf einer Schotterpiste zum Dragger Flat am Rande der Sierra del Caballo Muerto. Hier gibt es die Giant Dagger Yucca zu sehen. Besonders sehenswert sind diese im Frühjahr, wenn die Yuccas blühen. Ranger können hierüber Auskunft geben, ansonsten kann man sich die Fahrt auf der Schotterpiste auch sparen. Am Nine Point Draw Campground bekommt man einen tollen Einblick in den impossanten Dog Canyon.
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Übernachtung |
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